Obmann - Vorsteher - Bürgermeister ab 1803 in Burggen
Geschichtlicher Überblick:
Vor der Säkularisation im Jahr 1803 wurden die Dorfsführer "Führer" oder "Obleute" genannt.
Es gibt eine Verordnung aus dem Jahre 1802, die sich auf eine vorausgegangene aus dem Jahr 1784 bezieht und die gemeindliche Ordnung betrifft.
Auszug aus der Verordnung von 1802:
§ XIV. Dorfsführer. - Nachdem durch das Mandat vom 19ten May 1784 schon verordnet wurde, daß in den Dörfern zwey Führer oder Obleute, welche wo möglich beyde, oder doch wenigstens einer aus ihnen des Lesens und Schreibens kundig ist, gewählt werden sollen......daß die Gemeinden dieselben vorzuschlagen, die Landgerichte aber sie zu benennen, und zu verpflichten haben.
Jeder Dorfsführer begleitet seine Stelle zwey Jahre, und alle Jahre wird einer aus ihnen durch einen andern ersetzt.
§ XV. Obliegenheiten der Dorfsführer. - ......., daß sie die Weg- Mühl und Feuerbeschauen....vornehmen, für die Sicherheit, Reinlichkeit, Ruhe und Ordnung.... selbst Sorge tragen, die Uneinigkeit unter den Gemeindegliedern gütlich beylegen, die Beschäftigung und Verpflegung der Ortsarmen...besorgen.
Die Amtsbezeichnungen wurden geändert ab
1803 in Obmann,
1812 in Vorsteher,
1869 in Bürgermeister
Zusammenstellung
alte Hs.Nr. | heute | |||
1803 - 1812 | Obmann | Sigmund Spöttel | 117 | Füssener Str. 3 |
1812 - 1827 | Vorsteher | Josef Guggemoos | 93 | St.-Anna-Str. 16 |
1827 - 1830 | Vorsteher | Josef Höfler | 14 | Sportplatzweg 3 |
1830 - 1841 | Vorsteher | Josef Anton Probst | 44 | Angerweg 7 |
1841 - 1845 | Vorsteher | Josef Anton Sprenzel | 61 | Füssener Str. 12 |
1845 - 1847 | Vorsteher | Franz Josef Höfler | 14 | Sportplatzweg 3 |
1847 - 1854 | Vorsteher | Josef Anton Sprenzel | 61 | Füssener Str. 12 |
1854 - 1855 | Vorsteher | Peter Schweiger | 113 | St.-Anna-Str. 4 |
1855 - 1860 | Vorsteher | Franz Anton Lang | 115 | Füssener Str. 2 |
1860 - 1866 | Vorsteher | Josef Anton Sprenzel | 61 | Füssener Str. 2 |
1866 - 1869 | Vorsteher | Peter Maul | 54 | Kirchenstr. 2 |
1869 - 1876 | Bürgermeister | Peter Maul | 54 | Kirchenstr. 2 |
1876 - 1902 | Bürgermeister | Quirin Schweiger | 113 | St.-Anna-Str. 4 |
1902 - 1921 | Bürgermeister | Engelbert Völk | 33 | Schwarzkreuzstr. 8 |
1921 - 1937 | Bürgermeister | Quirin Schlaucher | 72 | Obere Dorfstr. 7 |
1937 - 1945 | Bürgermeister | Ludwig Schuster | 112 | St.-Anna-Str. 1 |
1945 - 1948 | Bürgermeister | Andreas Lang | 110 | St.-Anna-Str. 6 |
1949 - 1976 | Bürgermeister | Michael Faller | 65 | Mühlenweg 6 |
1976 - 1992 | Bürgermeister | Johann Eiband | 231 | Engenwiesstr. 17 |
1993 - 2008 | Bürgermeister | Johann Selzle | 13 ½ | Schongauer Str. 8
|
2008 - noch | Bürgermeister | Joseph Schuster | 6 | Engenwiesstr. 4
|
Joseph Schuster 2008 bis noch
| |
Der jetzige Bürgermeister (Joseph Schuster) ist, wie es seine Vorgänger | |
auch waren, ehrenamtlich tätig und auf 6 Jahre gewählt.
| |
Seit 1803 hatte die Gemeinde Burggen 21 Gemeindevorsteher.
| |
Die Bürgermeister mit den 5 längsten Dienstzeiten waren:
| |
Michael Faller | 27 Jahre |
Quirin Schweiger | 26 Jahre |
Engelbert Völk | 19 Jahre |
Quirin Schlaucher | 16 Jahre |
Johann Eiband | 16 Jahre
|
Über Burggen und Quirin Schweiger ist aus der "Chronik und Statistik des Amtsbezirkes Schongau aus dem Jahre 1878" zu entnehmen:
"Die Gemeinde zählt zu den wohlhabenderen, deren Einwohner sind fleißig, sparsam und nüchtern, leben in geordneten Verhältnissen und sind ruheliebend. Exzesse gehören zu den Seltenheiten. Der noch jugendliche neue Bürgermeister (war 30 Jahre alt) Quirin Schweiger ist nach Kräften bemüht, die Interessen der Gemeinde nach allen Richtungen zu fördern und zu einer gedeihlichen Entwicklung zu bringen."
Diese Ehrentafel wurde zum Anlaß des 25jährigen Dienstjubiläums von Quirin Schweiger als Bürgermeister im Jahr 1901 erstellt und zeigt ihn in der Mitte, umringt von den damaligen Gemeinderäten.
(Die Tafel war lange Zeit im Besitz von Frau Viktoria Lang, sie hat sie der Gemeinde überlassen. Im heutigen Bürgermeisterzimmer fand sie einen würdigen Platz.)
Zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum im Jahr 1974, erhielt Bürgermeister Michael Faller diese Ehrenurkunde von den örtlichen Vereinen.