Geschichte der Gemeinde Burggen

Eine Lanzenspitze aus Bronze, die um 1000 v.Chr. nahe der Rossau verloren wurde, ist der älteste archäologische Nachweis menschlicher Anwesenheit in der Burggener Flur.

Römische Legionäre durchquerten unsere Flur entlang des Lechs auf der Via Claudia Augusta v. 46 n.Chr. Sie war eine der ältesten und lange Zeit auch wichtigsten Straßenverbindung und Handelsweg zwischen dem Mittelmeerraum und der Provinz Rätien.

Ein Brandopferplatz mit Resten von Tierknochen aus dem ersten Jahrhundert nach Christus gibt Zeugnis über mögliche religiöse Riten der hier im Alpenraum lebenden Menschen.

Reihengräberfunde deuten auf eine erste Besiedlung durch die Alamannen um 550 n.Chr. hin.

BURGGEN – Namensgebung:

Ob die Namensgebung auf einen alemannischen Sippenältesten namens Buro, Burin, Buring zurückgeht oder die Landschaft „Buringau“ -Gau des Burin bezeichnet, oder aber eine nahegelegene Burg (Flurnamen wie hintere u. vordere Burg ect.) Namensgeber waren, ist nicht erweisen.

In den ersten schriftlichen Quellen wird der Ortsname Burengowe und Burengou erstmals zwischen 1170 und 1188 in den Gründungschriften des Klosters Steingaden erwähnt.

Der Größte Teil der Güter war in Besitz adliger Personen – die mit ihren Gütern und Höfen regen Handel betrieben.

1399 kaufte der Bischof von Augsburg die meisten Lehen, das Widdum und den Kirchensatz auf und wurde damit überwiegender Grundherr in Burggen. 1428 erwarb Bischof Peter von Augsburg den sog .Meierhof zu „Burgaw auf dem Berg“ gelegen. Da 1433 außederm die Niedergerichtsbarkeit zugesprochen wurde, war der Meirhof bis ins 18.Jh.juristisches und wirtschaftliches Zentrum von Burggen. Die Verwaltung der Lehen oblag dem Pflegamt Füssen. Die einträglichen Kirchenpfründe wurden, wie damals üblich, weiterveräußert, so dass verschiedene weltliche Pfarrherren als Kirchherren in Burggen erwähnt sind. Als 1570 der Priester J. Reisch als Pfarrer investiert wird, hatte der Handel mit Kirchenpfründen ein Ende. Auch die Klöster Rottenbuch, Steingaden und St.Mang, Füssen waren Besitzer einzelner Höfe in Burggen.

Als 1525 überall die Unzufriedenheit der Bauern mit ihren Obrigkeiten zu Aufständen führte, blieben die Burggener Bauern ihrem Herrn treu ergeben. Gewaltsam sollten sie von den Oberdorfer Haufen zum Aufstand gezwungen werden. Während sie nach Schongau flüchten konnten, plünderten die marodierenden Aufständischen den verlassenen Ort .

In der Türkensteuerbeschreibung von 1594 sind bereits alle 121 Anwesen im geschlossen Ort Burggen namentlich genannt. Diese Anzahl wird bis zur Einführung der Bayer.Verfassung 1818 nicht verändert.

Während des Dreißigjährigen Krieges überfielen die Schwedischen Horden 1632,1634 und 1646 mit etwa 6000 Mann das Dorf und raubten, mordeten,schändeten und plünderten.

Weit über 300 Bürger (2/3 der gesamten Bevölkerung )starben innerhalb von 11 Monaten an den von den Schweden eingeschleppten Pest.Nach Krieg und Pest verzeichnet die Chronik 1650 nur noch 106 Einwohner.

Dem großen Dorfbrand vom 19.Okt.1795 fielen von 122 Häusern des geschlossenen Ortsbildes 84 dem Feuer zum Opfer.

Das Häuserensemble in der Sankt.Anna-Straße ist das Ergebnis des Wiederaufbaus.

1803 endet mit der Säkularisation auch das Hochstift Augsburg als eigenes Land. Das Gebiet des Hochstifts wird vom Churfürstentum und späteren Königreich Bayern einverleibt. Burggen gehört weiterhin verwaltungsmäßig zum Landgericht Füssen.

1812 Verteilung der Allmende

1853 kommt Burggen zum Königlichen Landgericht Schongau und damit dem Isarkreis, dem späteren Regierungsbezirk Oberbayern.