Hausnummer 83

Hausname: "Letärer", "Xanderheiß"

Bis 1850 lautete der Hausname Sühnhofer. Als Josef Anton Haf im Tausch mit Haus Nr. 96 in den Besitz dieses Anwesens gelangte, wurden die Hausnamen ebenfalls getauscht und somit wurde "Letärer" hier üblich. Ursprung und Bedeutung dieses Namens sind nicht bekannt.

Der Hausname Xanderheiß geht auf Mathias Brunner zurück, der den Hausnamen von seinem Elternhaus "Xander" (Haus Nr. 102) mitbrachte. Beide Hausnamen sind noch gebräuchlich.

Alte Hausnummer: 83

Jetzt: St.-Anna-Str. 32

Jetziger Besitzer: Brunner, Josef

 

1650: Erste Erwähnung: In der Erbhuldigungsakte wurde Georg Essedier als Tagwerker erwähnt

1795: beim großen Dorfbrand nicht abgebrannt.

1890: 1893, 1898, 1906 - innerhalb von 16 Jahren wurde der Hof viermal verkauft.

1907: Mathias Brunner, der Vater des jetzigen Eigentümers, erwarb das Anwesen für 4550 Mark

Das Kleinbauernhaus war meist in drei Teile geteilt mit Wohnteil, Tenne und Wirtschaftsteil.

Bei notwendigen Vergrößerungen wurden die Häuser um einen vierten oder gar fünften Teil erweitert. Hieraus erklärt sich die heute noch verwendete Bezeichnung "Heuviertel".

Die Häuser waren grundsätzlich einheitlich aufgegliedert, Unterschiede gab es nur in der Größe der Teile ("Gefache").

Grundriss - Beispiel eines kleinen Hofes (nicht in allen Einzelheiten mit obigem Haus identisch)

Erdgeschoß: 1. Gefach: -Wohnstube, Küche, Stüble jeweils vom Hausgang aus zu betreten. Von der Küche führt eine Tür nach Osten zum Garten.

2. Gefach: - Hausgang mit Treppe ins Obergeschoß und

(so vorhanden) in den Keller.

anschließend die von Süd nach Nord durchgehende Tenne.

3. Gefach: - Nordwestseite - Heuviertel, Mitte - Stall (später wurden an der Südseite häufig Schupfen, Hakenschopf oder Wiederkehr angefügt).

Obergeschoß: Schlafräume mit gleicher Aufteilung wie im Erdgeschoß.

Verteilung der Feuerstellen im Haus bis Anfang 20. Jahrhundert:

Ein offener Steinplattenherd in der Küche, daneben im Eck eine Feuerstelle für dem Wasserkessel; dazwischen eine Feuertüre für den Stubenofen. An der gegenüberliegenden Raumseite war der Backofen. Aller Rauch ging über eine Rauchkutte, die begehbar war. Eine weitere Heiz- und Kochstelle war im Stüble, auch hier zog der Rauch über eine "Leuchte" in den Hauptkamin ab.