Burggen
Ländliche Gemeinde an der Litzauer Schleife
Die Gemeinde Burggen, mit ihren rund 1.700 Einwohnern und den Ortsteilen Tannenberg und Haslach, liegt auf einer Höhe von 750 bis 950 Metern über dem Meeresspiegel und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie befindet sich im westlichen Teil des Landkreises Weilheim-Schongau, im schwäbisch-bayerischen Grenzgebiet des Lechrain. Burggen liegt an der berühmten Römerstraße "Via Claudia Augusta", die einst dem Fernhandel von Augsburg nach Verona und Venedig diente. Gräberfunde bezeugen eine Besiedelung um das Jahr 550. Der Ortsname wird erstmals im Jahr 1188 erwähnt und leitet sich vermutlich von einem alemannischen Sippenältesten ab.
Die 2.494 Hektar große Grundfläche von Burggen wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt, wobei die Landwirte hauptsächlich Milchwirtschaft betreiben. Eine andere landwirtschaftliche Nutzung ist aufgrund der Klima- und Bodenverhältnisse unrentabel. Der ländlich geprägte Ort liegt nahe am ursprünglichen Verlauf des Lechs, dem Naturschutzgebiet "Litzauer Schleife". Zahlreiche gut markierte und leicht begehbare Rundwanderwege laden zum Radfahren und Wandern ein. Durch die günstige Lage im westlichen Pfaffenwinkel, mit Blick auf die bayerischen Alpen, wird auch ein maßvoller Tourismus gefördert.
Kulturgeschichtlich Interessierte finden in Burggen einige Sehenswürdigkeiten wie die Pfarrkirche St. Stephan, die ehemalige Wallfahrtskirche St. Anna im Feld mit einer einmaligen Kassettendecke und Grisaillemalereien, und die von 1814-1826 im Empirestil erbaute Pfarrkirche St. Oswald in Tannenberg. Die St. Eligiuskapelle wurde 1631 geweiht. Der alljährliche Eligiusritt am 1. Adventssonntag führt an der Kapelle vorbei. Bemerkenswert sind das Außenfresko und das Altarbild von 1613 mit der Darstellung des Gnadenstuhls.
Das unter Denkmalschutz stehende Bauensemble der St.-Anna-Straße wurden nach dem verheerenden Großbrand 1795 planmäßig angelegt. Alle damals neu errichteten Bauernhöfe sind konsequent mit dem Giebel nach Osten ausgerichtet. Bemerkenswert ist die Häufung von Nordostallgäuer Bauernhäusern mit Flachsatteldächern.
Zahlreiche aktive Vereine prägen das kulturelle Leben der Gemeinde. Am zweiten Sonntag im September findet in Burggen regelmäßig ein besonderes Heimatfest statt, der viel besuchte Roßtag. Über 300 Pferde verschiedenster Rassen und Arten werden in unterschiedlichen Anspannungen präsentiert. Außerdem werden kulturhistorische Geräte aus Landwirtschaft und Handwerk in einem lebendigen Museum gezeigt.
Übernachtungsmöglichkeiten bietet das Gasthaus Fichtl in Burggen. Dort ist auch ein Wohnmobilstellplatz vorhanden. Umfassende Informationen zu weiteren Übernachtungsmöglichkeiten sowie Empfehlungen für Freizeitaktivitäten in Burggen und Umgebung finden Sie auf der Website des Toursimusverbands Pfaffenwinkel.