Haus 91

Hausname: "Broll"

noch gebräuchlicher Hausname. Er geht auf den Rufnamen (dessen Ursprung und Bedeutung unbekannt sind) Xaver Setteles zurück, der 1864 das Haus kaufte. Vorher war hier ab 1658 der Hausname "Railing" gebräuchlich.

alte Hausnummer:91
jetzt: St.-Anna-Str. 19
jetziger Besitzer:Ehlich, Ernst

1576: Erste Erwähnung: in einem Grundstückskaufvertrag.

1634: Der Bewohner Hans Schott wurde im Alter von 50 Jahren von den Schweden erschlagen

Anmerkung: Während des 30jährigen Krieges 1618-1648 überfielen schwedische Truppen mit jeweils mehreren tausend Soldaten viermal das Dorf Burggen. Sie ermordeten und verschleppten Menschen, plünderten, raubten Getreide, Vieh und wertvolle heilige Gefäße. 20 Einwohner kamen ums Leben.

1635: Ursula Schott, die Witwe von Hans Schott, starb ein halbes Jahr nach ihrem Mann an der wahrscheinlich von den Schweden eingeschleppten Beulenpest.

300 Dorfbewohner wurden innerhalb von zwei Jahren Opfer des "schwarzen Todes".

Die gesamte Dorfbevölkerung soll 1650 nur noch 106 Einwohner betragen haben.

1795: Beim großen Dorfbrand abgebrannt.

1796: Wiederaufbau - Baukörper im Wesentlichen aus dieser Zeit erhalten.

 

Die Innenausstattung der Stube ist noch fast vollständig aus der Zeit des Wiederaufbaus vorhanden: es gibt eine Holzvertäfelung, eine Kassettendecke, einen eingebauten Eckkasten und eine Holzbank vom Ende des 18.Jhds.

Unter Denkmalschutz steht die Haustür auf der Südseite des Hauses:

"...aufgedoppelte Rautentür, Ende 18. Jahrhundert..."

Im hinteren Tennenteil befindet sich ein begehbarer, nicht mehr vollständig im Original erhaltener Getreidespeicher - bezeichnet:1687 - noch in Benutzung. In der Steuerbeschreibung von 1655 wird ein solcher Speicher bereits erwähnt. Ob der Speicher nach dem Dorfbrand von 1795 von anderer Stelle hierher gebracht wurde oder ob er gänzlich vom Brand verschont geblieben war, ist nicht überliefert.