Haus 93

Hausname: "Guggemoos"

Josef Guggemoos, von 1812 bis 1828 Gemeindevorsteher, begründete mit seinem Familiennamen diesen noch immer gebräuchlichen Hausnamen.

Alte Hausnummer: 93
Jetzt: St.-Anna-Str. 16
Jetziger Besitzer: Lang, Christian

1510: Erste Erwähnung: Heinrich von Lichtenau, Bischof von Augsburg (1505 - 1517), kaufte dieses Anwesen um 100 rheinische Gulden.

1638: Die neun Kinder des Johann Höffler, geboren in der Zeit 1639 bis 1654, hatten alle dieselben Taufpaten: für vier Buben war dies Johannes Soyer, während dessen Frau Barbara wiederum als Patin für alle fünf Mädchen vermerkt war.

1795: Beim großen Dorfbrand abgebrannt.

1804: Josef Guggemoos, der Begründer des Hausnamens heiratete hier ein.

1812-28: Josef Guggemoos war Gemeindevorsteher.

1891: Michael Nuscheler, der Urgroßvater des jetzigen Besitzers, kaufte das Anwesen.

1913: Errichtung der Hochfahrt.

Die ersten Einfahrten zur Hochtenne (Hochfahrten) waren bereits ab 1864 in Burggen gebaut worden (1.Hochfahrt auf Haus Nr.53" Dessauer" ). Die Veränderungen in der Landwirtschaft, vor allem in der Viehhaltung, machten eine vermehrte Einlagerung von Viehfutter für den Winter nötig. Um den Lagerraum bis unters Dach ausnutzen zu können, war eine Zufahrt in den ersten Stock erforderlich, die mit den so genannten Hochfahrten erreicht wurde. Meist führten die Hochfahrten über die Giebelseite des nach Süden hin erweiterten Wiederkehrs. In der St.- Anna-Straße und auch im Dorf sind noch verschiedentlich diese Hochfahrten anzutreffen.

 

Hofansicht etwa aus der Zeit um 1920

Die Hochfahrt führte von Nord - Osten her in den hinter dem Wohnhaus befindlichen Wiederkehr

 

1928: Sohn des Hofbesitzers Michael Nuscheler, Johannes Nuscheler, feierte seine Primiz in Burggen und wurde später für viele Jahre Stadtpfarrer in Kriegshaber/Augsburg.

Primiz - die erste Messe eines neu geweihten katholischen Priesters.

Im Hof des Elternhauses wurde - dies war die damals übliche Ehrung eines Primizianten - ein 42 m hoher, geschmückter Maibaum aufgestellt. Für die jungen Burschen im Dorf war es ein besonderes Vergnügen, denselben zu erklettern und sich die dafür ausgesetzten Belohnungen zu ergattern.

 

Zwischen dem Haus von Johann Gast und dem Sägewerk Hiltensberger war ein sog. Primizstadel aufgestellt. Dieser wurde nach den Feierlichkeiten abgebaut und als Wiederkehr beim Hof Hans Helmer, ( heute Füssener Str.) wieder aufgebaut. 

 

1980/81: Neubau des Wohnhauses

1982: Nach einem Blitzeinschlag brannte die Landwirtschaft ab.

Aufnahme vor dem Wohnhausneubau und dem Brand mit Wiederkehr nach Süden. Im Giebel befand sich eine Mauernische, in der eine Christkönigsfigur angebracht war.

 

 

 

 

Figur an der Süd/Ost-Ecke des Hauses:

Gips, bemalt, Alter vermutlich 1920-25

Sinnbild: Christkönig hält in der linken Hand die Erdkugel mit einem Kreuz besetzt, die Rechte ist in Segensgebärde erhoben.