2006 - 120 Jahre Schützenverein
Die Zeit ab Gründung 1886
(Die Schilderung der Zeit ab Gründung 1886 ist inhaltlich überwiegend aus den Aufzeichnungen von Josef Kirchhofer, gest. 29.12.2000, übernommen, die dieser 1986 anläßlich der 100-Jahrfeier verfaßte)
Der 1843 beim Gregori (jetzt: Joos, St.-Anna-Straße) geborene Josef Erhart war Mühlschreiner.
Er heiratete die verwitwete Anastasia Mössmer und übernahm die „Untere Mühle“ mit Landwirtschaft (jetzt Mühlenweg 6, Michael Faller).
Nach mündlicher Überlieferung gründete Erhart einen Zimmerstutzenverein. Zumindest in der Anfangszeit wurde von der Stube beim Müller durch`s „Guggerle“ (kleines Fenster) auf die in der Küche aufgestellten Scheiben geschossen.
Wegen großer Beteiligung an den Schießabenden, verlegte man das Schießen zum „Pudlwirt“, der ab 1887 von Michael Hagspiel und ab 1892 von Georg Schöner betrieben wurde.
An schriftlichen Unterlagen existiert noch die „Schußliste der Schützengesellschaft Burggen I von 1892 – 1900“. Sie beginnt mit dem „Zimmerstutzenschiessen am 1. Dezember 1892“. An diesem nahm die stattliche Zahl von 25 Schützen teil.
Im Ort soll bei jedem der damaligen Wirte geschossen worden sein:
„Pudlwirt“, jetzt Berchtold,
„Zur Post“ – später „Roatewirt“–Sprenzel - jetzt Gemeinde,
„Adler“ bzw. „Bruierwirt“ – Hutter.
Wie Zeitungsartikel aus dem Jahr 1899 belegen, war damals die Schützengesellschaft I beim „Pudlwirt“ und die Gesellschaft II bei der Gastwirtschaft „Zur Post“.
Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges 1914 wurden Vereinsschießen und Silvesterstrohschießen durchgeführt. Während des Krieges 1914/18 ruhte der Schießbetrieb ganz.
Die erste danach bekannte Schützenscheibe ist aus dem Jahr 1921 und hat die Aufschrift „Altschützengesellschaft“.
Mitte der 20er Jahre wurde mit dem Kleinkalibergewehrschießen begonnen. Wie die Einschusslöcher vorhandener Schießscheiben beweisen, wurde weiterhin auch mit Luftgewehr und Zimmerstutzen geschossen.
Die Leitung des Kleinkaliberschießens wurde im „Dritten Reich“ bis Kriegsende 1945 von der SA (Sturmabteilung) übernommen. Geschossen wurde im Freien und beim „Bruierwirt“.
In der Nachkriegszeit waren Waffen behördlich verboten. Der Trachtenverein begann aber trotzdem um 1950/51 wieder mit dem Scheibenschießen beim „Bruierwirt“.
1954 kam es dann zur offiziellen „Wieder“- Gründung des Schützenvereins.
Die Zeit ab "Wieder"–Gründung im Jahr 1954
• 27. Dez. 1954 - Versammlung zur Wieder-Gründung einer Schützengesellschaft im Gasthaus Pudlwirt.
Schützenmeister wird Kirchhofer Eligius.
Der Schießbetrieb wird beim Pudlwirt aufgenommen.
• 1956/57 muss der gesamte Schießbetrieb wegen der herrschenden Maul- und Klauenseuche mehrere Monate lang ruhen.
• 1957 stellen Weber Josef und Höfler Anton dem Verein alte Silbertaler zur Verfügung. Diese bilden den Grundstock für die Schützenkette, die von Michael Heilmeier aus Schongau zum Preis von 125 DM angefertigt wird.
Erster Schützenkönig wird Klöck Stefan, St.-Anna-Straße. Er und seine „Schützenliesel“ -Ehefrau Magdalena - werden mit Blasmusik und Festzug von der Wohnung abgeholt und in das Vereinslokal Pudlwirt begleitet. Dort findet der erste Schützenball statt.
1957 werden 20 Ehrenscheiben und eine Silvesterscheibe ausgeschossen.
• 1958 wird beschlossen, keine Ehrenscheiben mehr auszuschießen, sondern nur noch Sonderscheiben (Anfangsschießen, Hochzeitsscheiben, Silvester usw.).
75-jähriges Gründungsfest
- 1961 wird das 75-jährige Gründungsfest (Gründung 1886) ganz groß gefeiert und die beschaffte Schützenfahne eingeweiht.
80-jähriges Vereinsbestehen
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1967 findet das Gauschießen statt und gleichzeitig wird das
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80-jährige Vereinsbestehen gefeiert.
• 1968/69 wird der Schießstand im neu erbauten Gemeindehaus bezogen, der den geltenden Bestimmungen für Rundenkämpfe entspricht. Beim Pudlwirt stand eine Schießdistanz von nur 7 m zur Verfügung.
• 1971 - Bellmund Rudolf wird Schützenmeister.
• 1982 – Niggl Anton wird Schützenmeister
• 1983 kommt es zum einstimmigen Beschluß, zukünftig den neuen Vereinsnamen zu führen
„Litzauschützen“
100-jähriges Jubiläum
• 1986 erfolgt die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht mit „Litzauschützen Burggen e.V. Sitz Burggen“
Der Verein ist 100 Jahre alt und feiert dieses Jubiläum im Zusammenhang mit der Ausrichtung des 33. Gauschießens.
sitzend v.li.: 2. Schützenmeister Lang Hermann, Bellmund Petra, Bellmund Karl, Jais Hildegard, Bellmund Martin, Hertl Gabi, 1. Schützenmeister Niggl Anton
mitte v.li.: Mayer Paul, Ammersinn Hans, Jais Leonhard, Wolf Karl, Demmel Karl, Schützenkönig Streit Jürgen, Kleber Helmut, Beinberger Karl, Schuster Josef
hinten v.li.: Pfeiffer Dietmar, Bellmund Rudolf, Jocher Josef, Jäger Karl, Jäger Alois, Kochannek Thomas, Möst Arthur
Bezug des neuen Schießstandes beim "Pudlwirt"
• 1988 - Bezug des neuen Schießstandes mit Schützenstüble im Keller der neu erbauten Gaststätte „Pudlwirt“. In über 750 Stunden Eigenleistung werden die vom Wirtsehepaar Claudia und Michael Berchtold zur Verfügung gestellten Kellerräume in eine moderne, vorbildliche Schießstätte mit 8 vollautomatischen Scheiben-zuganlagen mit 10 m Schießdistanz umgewandelt.
• 1989 - Lang Hermann wird zum Schützenmeister gewählt.
120-jähriges Jubiläum
• 2006 – Der Schützenverein besteht seit 120 Jahren und zählt 213 Mitglieder
Die Schützenmeister aus Tannenberg und Burggen (Bernd Plischke
und Hermann Lang) tauschen Erinnerungsgeschenke aus
........ (Auszug aus den „Schongauer Nachrichten vom 5. Juli 2006)
Messe und Schießen zum Jubelfest
„Litzau“-Schützen sind schon 120 Jahre alt
Burggen – Mit einem Jubiläumsschießen, einer Gedenkmesse und einem gemütlichen Beisammensein feierten die Litzau-Schützen in Burggen das 120-jährige Bestehen des Vereins. An vier Abenden traten die Litzau-Schützen und der Patenverein, die „Burgschützen“ aus Tannenberg, an die Stände.
55 Mitglieder beider Vereine beteiligten sich an dem Wettbewerb.
Die Festscheibe gewann Brigitte Wetzler vor Bernhard Klöck. Meister im Luftgewehr wurde Leonhard Jais vor Karl Jäger. Mit der Luftpistole gewann Engelbert Kirchhofer vor Berni Klöck. Die von Schützenmeister Hermann Lang und Leonhard Jais gestifteten Jubiläumsscheiben gewann Iris Lang (Luftgewehr) und Bernhard Klöck (Pistole).
Bei einem von der Burggener Musikkapelle umrahmten Gottesdienst wurde der verstorbenen Mitglieder beider Vereine gedacht. Geistlicher Rat Wolfgang Fleischmann fand treffende Worte in der Predigt, die er auf das Schützenwesen ausgerichtet hatte. Nach der Messe marschierten die Schützen unter den Klängen der Blasmusik zum Vereinslokal „Pudlwirt“, wo gemeinsam das Mittagessen eingenommen wurde.
Herausragende sportliche Leistungen
Bayer. Meisterschaften
1974 – Luftpistole, Mannschaft, Altersklasse 3. Rang (Ammersinn Hans, Jocher Josef, Hoheisel Oswald)
Luftpistole, Einzelmeister, Hoheisel Oswald 4. Rang
Oberbayer. Meisterschaften
1972 - Luftpistole, Junioren, Einzelmeister, Klöck Bernhard 1. Rang
Siebachmeyer Helmut 4. Rang
Wendlik Herbert 5. Rang
1974 - Luftpistole,Mannschaft, Altersklasse 1. Rang
(Ammersinn Hans, Jocher Josef, Hoheisel Oswald)
Luftpistole, Einzelmeister, Ammersinn Hans 1. Rang
Luftpistole, Mannschaft, Schützenklasse 5. Rang (Ammersinn Hans,
Jocher Josef, Jocher Reinhold, Demmel Karl, Hoheisel Oswald)
1978 - Luftgewehr, Schüler, Einzelmeister, Höfler Eduard 1. Rang
Jugend, Einzelmeister, Niggl Toni 5. Rang
Jugend, Mannschaft 5. Rang (Niggl Toni, Jäger Karl, Höfler Eduard)
Luftpistole, Mannschaft, Altersklasse 3. Rang (Ammersinn Hans, Jocher Josef, Hoheisel Oswald)
Sportpistole, Einzelmeister, Hoheisel Oswald 2. Rang
Schützenkönige
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| Altersklasse | Jugend |
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1957 | Klöck Stefan | |
1958 | Kirchhofer Engelbert | |
1959 | Hefele Andreas sen. | |
1960 | Gast Sebastian | |
1961 | Faller Michael jun. | |
1962 | Weber Ludwig | |
1963 | Schuster Gottlieb | |
1964 | Riedl Anton | |
1965 | Schuster Franz | |
1966 | Stadler Konrad | |
1967 | Wolf Karl | |
1968 | Wohlfahrt Josef | |
1969 | Kirchhofer Eligius | |
1970 | Niggl Josef jun. | |
1971 | Bellmund Rudolf | Beinberger Josef |
1972 | Höfler Edi | Echtler Heinrich |
1973 | Pfeifer Dietmar | Kargl Fritz |
1974 | Huber Helmut | Walters Leonhard |
1975 | Demmel Karl (Pistole) | Ammersinn Xaver |
1976 | Hindelang Karl | Walters Manfred |
1977 | Mayer Paul | Niggl Toni |
1978 | Demmel Karl (Pistole) | Schuster Richard |
1979 | Pfeifer Dietmar | Hänsle Siegfried |
1980 | Jais Leonhard | Streit Jürgen |
1981 | Jais Leonhard | Kochannek Thomas |
1982 | Jais Leonhard | Kochannek Thomas |
1983 | Streit Jürgen | Höfler Edi |
1984 | Jais Leonhard | Höfler Edi |
1985 | Niggl Toni | Höfler Josef |
1986 | Streit Jürgen | Hertl Gabi |
1987 | Höfler Josef | Höfler Thomas |
1988 | Kochannek Thomas | Faller Stefan |
1989 | Berchtold Hannelore | Bellmund Martin |
1990 | Jäger Karl | Lang Stefan |
1991 | Demmel Karl (Pistole) | Bellmund Karl |
1992 | Streit Jürgen | Bellmund Karl |
1993 | Kochannek Thomas | Lang Stefan |
1994 | Jocher Josef (Pistole) | Sprenzel Günther |
1995 | Streit Jürgen | Bellmund Karl |
1996 | Höfler Josef | Berchtold Lenz |
1997 | Jais Leonhard | Kögel Georg |
1998 | Jais Leonhard | Lang Michael |
1999 | Kochannek Thomas | Berchtold Lenz |
2000 | Jäger Karl | Berchtold Lenz |
2001 | Bellmund Karl | Mayer Florian |
2002 | Ratzer Bianca | Arnold Stefan |
2003 | Kochannek Thomas | Mayer Florian |
2004 | Jais Leonhard | Streit Tanja |
2005 | Bellmund Karl | Arnold Regina |
2006 | Höfler Josef | Arnold Regina |
Schützenkönig und Jugendschützenkönigin 2006
Josef Höfler - Regina Arnold
Die Vorstandschaft 2006
v.li. Friedl Werner (Kassier), Lang Stefan (Sportwart), Ratzer Bianca (Schriftführerin), Bellmund Karl (Jugendleiter), Lang Hermann (1. Schützenmeister), Kochannek Thomas (2.Schützenmeister)
Fahnenabordnung
Fahnenabordnung seit 2001
von li.: Höfler Josef, Kirchhofer Engelbert, Pfeiffer Dietmar
(bis 2001 waren bei der Fahnenabordnung Möst Arthur 40 Jahre,
Schuster Josef 40 Jahre, Beinberger Karl 18 Jahre)
Schützenmeister
Arbeitskreis Dorfgeschichte