Gründungsfest des Veteranen- und Kriegervereins Burggen
21.September 1871
Nach dem Deutsch/Französischen Krieg 1870/71 wurde den 26 Kriegsteilnehmern aus Burggen bei ihrer Rückkehr ein großartiger Empfang bereitet. Sie vor allem bemühten sich um die Gründung des Vereins, zusammen mit weiteren vier Veteranen aus den Kriegen 1809-15 und acht Veteranen von 1866.
Mit dem Gründungsfest des Vereins feierte man gleichzeitig die glückliche Heimkehr der Soldaten sowie die erste Deutsche Einigkeit.
Beim Gründungsfest fand auch die erste Fahnenweihe statt.
Die Kosten für die Fahne in Höhe von 80 Gulden wurden durch eine Sammlung in der Gemeinde finanziert. Mit einem großen Festzug brachte man die Fahne zur Kirche, wo sie durch Pfarrer Schiegg den Segen erhielt. Bei dem anschließenden „...Freudenmahl...“ im Gasthaus „Adler“ (Bräuwirt) erhielt der damals älteste Veteran Georg Stiefenhofer aus dem Feldzug 1813/14 als Fahnenträger die Fahne überreicht.
Die Satzung wurde bekannt gegeben.
Bei der Gründung des Veteranen und Krieger Vereins wurden in den Ausschuss gewählt:
1. Vorsitzender Josef Wetzler
2. Vorstand Ulrich Selzle
Kassier Josef Mössmer
Schriftführer Jakob Sprenzel
1.Beisitzer Marian Hosp
2.Beisitzer Andreas Böck
Zum Fahnenträger wurde der jeweils älteste Veteran bestimmt.
18.Sept. 1872
1. Generalversammlung Festsetzung der Statuten:
1874
Die Veteranen aus Tannenberg traten dem Veteranen Verein Burggen bei.
1879
wurde erstmals der Wunsch nach einem Kriegerdenkmal laut. Durch eine öffentliche Sammlung und einem Beitrag aus der Vereinskasse wurde das Kriegerdenkmal um 400 Mark vom Steinmetz K.Keller aus Lechbruck erworben. Das Denkmal in Sandstein als Obelisk enthielt auf den Seiten Erinnerungstafeln mit Widmung und wurde in einer schlichten Feier enthüllt
1884
Teilnahme am 10jährigen Stiftungsfest des Bayerischen Veteranen- und Kriegervereins München
Durch die Teilnahme an verschiedenen Kriegerdenkmal-Enthüllungen und Fahnenweihen in den Nachbarorten wurde die Fahne des Vereins durch Erinnerungsbänder ergänzt u.a.
1893 Fahnenweihe Lechbruck
1894 Fahnenweihe Steingaden
1895 Fahnenweihe Altenstadt
1895 Fahnenweihe Bernbeuren
1895 Kriegerdenkmal - Enthüllung Schongau
14. Juni 1896
Mit einem großen Fest feierte man
25 Jahre Veteranen- und Kriegerverein Burggen
25-jährige „...Vaterländische Jubelfeier...“ (lt.Protokollbuch)
und die Weihe einer neuen Vereinsfahne
( unsere jetzige „alte“ Fahne)
Eine öffentliche Sammlung für die neue Fahne erbrachte den Betrag von 704 Mark. Nach einer von Stefan Lang (genannt Mengler) angefertigten Skizze wurde vom Vereinsausschuss unter Beratung des damaligen Kaplan Hefele dem Kloster Wettenhausen die Anfertigung einer neuen Fahne in Auftrag gegeben. Die Fahne kostete 600 Mark, das Fahnenband 80 Mark. Pfarrer Deubler gab der Fahne die kirchliche Weihe und zelebrierte das Hochamt.
1896
Nach verschiedenen Vorträgen wurde das gestickte Band der Frauen und die Erinnerungsbänder der ebenfalls zur Feier anwesenden Brüder- und Nachbarvereine angeheftet.
Der Festredner Johann Schuster sprach über die Beschaffung und den Sinn der neuen Fahne. Er bedankte sich bei allen Spendern und sprach in einer Rückerinnerung über die Leiden und Strapazen der Veteranen des Krieges von 1870/71 und über deren Heimkehr.
Am Nachmittag ging es mit einem großen Festzug durch das Dorf. An der Festbühne fanden Festreden über die 25jährige Deutsche Einigkeit und über den 25jährigen Frieden statt.
Am nächsten Tag, am Montag, den
15.Juni 1896
hielt der Verein im engeren Kreis eine Nachfeier ab. Um 10 Uhr zog der vereinigte Verein Burggen Tannenberg mit neuer Fahne und Musik zur Pfarrkirche, wo ein feierliches Requiem für die verstorbenen Veteranen und Vereinsmitglieder abgehalten wurde. Nach dem Totengedenken am Kriegerdenkmal marschierte der Verein zum Gasthof „Post“ (Roate, Sprenzel), wo für die Veteranen ein Festmahl bereit stand.
Der Festredner Johann Schuster berichtete über die 25jährige Vereinsgeschichte und deren Bedeutung.Ebenso richtete er einen Appell, an der Kameradschaft festzuhalten. Besonders gedankt wurde dem 1. Vorsitzenden Josef Wetzler für seine 25jährige Vereinsvorstandschaft. Geehrt wurden auch die Musiker Amann und Spöttel.
Arbeitskreis Dorfgeschichte
