Wohlfahrt - Schmiede

die letzte von drei Schmieden,

die es bis heute in Burggen gibt.

 

1580   Erste Erwähnung   

1620   In einem Übergabevertrag wird Christoforus Ehlich, (erstmals) Schmied, erwähnt.

1645 – 1802   Benedikt Banholtzer, Schmied, und seine Nachfolger führen über vier Generationen hier die Schmiedetradition weiter.

1684   In einem Übergabevertrag sind nachfolgende Austragsleistungen vermerkt: „...Weiters hat der Vater ausgenommen in der Woche 2 Tag zu schmieden, Montag und Aftermontag, aber der Alte muß selbst um Eisen und Kohl schaugen. Wann aber der Vater an dem Schmidten-Zeig etwas verschlagt, so muß er selbst machen oder auf seine Pfennig machen lassen. Wann aber an dem Amboß und Horen, Blassbalg und Öß-Eisen etwas lost, so der Vater den dritten Teil. ...“

1725   In einem Übergabevertrag wird u.a. die „...eigene Behausung und Hufschmitten...“ vererbt.

1776   Steuerbeschreibung bezeichnet ein “ ... eigenes altes baufälliges Häusl...“

1802   Engelbert Reichart, Schmied aus Bernbeuren, gelangte durch Einheirat in den Besitz der Schmiede. Die Familie Reichart führte die Schmiedetradition über drei Generationen bis 1900 fort.

1824   Verkauf des Anwesens (ohne Schmiedewerkstatt!) an Ulrich Stenzer, der den Hof an anderer Stelle am Westausgang des Dorfes mit der alten Hausnummer 59, (alter Hausname“ Stenzer“, jetzt: Seelos/Greinwald, Füssener Str. 24 ) neu erbaute. Die schon immer zum Haus Nr. 59 gehörende Schmiedewerkstätte blieb an Ort und Stelle stehen.

1826   erwarb Engelbert Reichart das Nachbaranwesen Nr. 62 (jetzt: Kögel, Hausname „Fränzler“, Füssener Str.10  (gegenüber der heutigen Schmiede). Damit gehörte die Schmiedewerkstatt zum Haus Nr. 62 .

1844   Als dann Sohn Franz Josef Reichart die Schmiede neu erbaute und einen Dachstuhl errichtete, wurde dem Anwesen deshalb die Haus Nr. 62 ½ zugeordnet.

1863   In einem Besitzverzeichnis werden „...8.35 Tagwerk eigen, davon 1 Tagwerk Acker...“ angegeben.

1876   Sohn Engelbert Reichart, Schmied, führte die Schmiedewerkstatt bis zu seinem Tod 1899 weiter.

 

1900   Seine Witwe Anna Reichart ließ mehrere landwirtschaftliche Geräte und Fahrzeuge sowie Futtermittel öffentlich versteigern.

 

 

1900   kaufte Christian Küchler, Schmied aus Wildpoltsried dieses Anwesen.

1901   Die Witwe Genoveva Küchler, geb. Heckelsmüller heiratete in 2. Ehe den Schmied Josef Wohlfahrt von Brunhof

 

 

1905   Neubau der Schmiede mit neuem Dachstuhl

1938   Übergabe an Sohn Josef Wohlfahrt, geb.12.06.08, gest.07.11.2002  Huf- und Wagenschmied

 

1977   Übergabe an Sohn Josef Wohlfahrt, geb. 23.05.1949

1966   Gesellenprüfung als Schmied

1972   Meisterprüfung als Landmaschinenmechaniker 

 

Der Haupterwerb hat sich auf Landmaschinen verlagert. Schmiedearbeiten werden jedoch auch heute noch nach Bedarf ausgeführt!

 

 

 

 

 

Quellen: „Haus- und Familienchronik von Burggen“

von Johann Schmeidel, unveröffentliches Manuscript, Burggen 1963,

Gemeindearchiv, Burggen

Schongauer Nachrichten, 1900

Bilder und Zeugnisse, Privatbesitz der Familie Wohlfahrt, Burggen

Fotos Josef Jocher, Bruno Faller – Gemeindearchiv Burggen

 

Arbeitskreis Dorfgeschichte